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Auf dem Bauernhof in Unterwoltersgrün

Wir besuchen den Bauernhof der Familie Wagner in Unterwoltersgrün

Am 24. Mai wanderten wir Viertklässler mit unseren Lehrern zum Bauernhof von Annas Eltern in Unterwoltersgrün. Dort zeigten uns Herr und Frau Wagner ihren landwirtschaftlichen Betrieb und beantworteten unsere Fragen. Die kleine Lina war natürlich auch im Kinderwagen gut gelaunt mit dabei und wurde von uns Schulkindern liebevoll umsorgt. Am Hof helfen auch schon Anna und Max ihren Eltern und Großeltern bei der sehr anstrengenden Arbeit. Vor allem sind die vielen Rinder zu versorgen, ca. 160 Bullen und Kälber und 90 Milchkühe. In diesem Jahr wurden bereits (also bis Ende Mai) 40 Kälber geboren. Zuerst gingen wir in den Kuhstall. Die Kühe bewegen sich in unterteilten Laufställen. Gefüttert werden sie hauptsächlich mit Mais- und Grassilage. Dieses Futter konnten wir draußen an den Silos nicht nur sehen, sondern auch riechen. Ihr Kraftfutter, Getreideschrot und Mineralfutter, holen sich die Milchkühe selbstständig aus einer Fütterungsbox. Dort wird die Futtermenge elektronisch aufgezeichnet und zugeteilt. Hierfür hat jede Kuh am Vorderbein einen elektronischen Chip, der das Tier identifiziert. Über diesem Chip werden unter anderem auch die Fressdaten an das Computersystem weitergegeben. Eine Kuh nimmt am Tag ungefähr 50 Gramm Futter zu sich und trinkt 80 bis 120 Liter Wasser. Die Kühe werden zweimal am Tag gemolken. Dazu gehen sie in den Melkstand. Auch hier wird die Milch, die jede Kuh abgibt, gemessen und digital an den Computer weitergegeben. Eine Kuh gibt am Tag durchschnittlich 20 Liter Milch, alle 90 Kühe pro Tag ca. 1800 Liter. Herr Wagner führte schließlich eine Kuh in den Melkstand. Und manchem Mädchen oder Jungen gelang es tatsächlich, die Kuh mit der Hand zu „melken“. Die mit der Melkmaschine gemolkene Milch wird in einen großen Milchtank gepumpt und gekühlt. Von dort wird sie alle zwei Tage vom Milchtank-LKW abgesaugt und mit einem Zählwerk am LKW-Tank gemessen. Der LKW bringt diese Milch mit der von anderen Bauernhöfen zum ca. 80 km entfernt gelegenen Milchhof Albert in Scheßlitz. Dort wird die Rohmilch hauptsächlich zu Trinkmilch (Jogurt, Butter) weiterverarbeitet. Die Milchprodukte gehen dann zum Verkauf an Edeka, Aldi und Lidl oder werden großenteils nach Italien exportiert. Ohne digitale Computertechnik geht es heutzutage an einem modernen landwirtschaftlichen Betrieb wie dem von Familie Wagner nicht mehr. Herr Wagner zeigte uns am Computer, wie Milchkühe, trächtige Kühe, besamte Kühe genau erfasst sind. An einem luftigen Örtchen im Freien machten wir Brotzeit. Dabei erhielt jeder von Frau Wagner einen leckeren Muffin und ein Jogurt vom Milchhof Albert. Vielen Dank! Hier konnten wir auch unsere Fragen stellen. Dabei erfuhren wir unter anderem, dass der Milcherzeuger zurzeit für einen Liter Milch nur 32 Cent erhält und die Familie davon und vom Verkauf der Kälber und Bullen leben muss. Dabei werden die Betriebskosten immer höher. Unter anderem Strom, Diesel, Maschinen, Reparaturen kosten viel Geld. So kostete zum Beispiel der große Traktor 98 000 € und der Mähdrescher sogar 150 000 €. Bevor wir zur Grundschule nach Röslau zurückwanderten, zeigte Anna uns noch den großen Mähdrescher. Jeder konnte kurz in der Fahrerkabine Platz nehmen.

Vielen, vielen Dank der ganzen Familie Wagner!

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Veröffentlichung

Mi, 05. Juli 2017

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